Gut Leben mit Gicht

 Den vierten schmerzhaften Gichtanfall mit 66 Jahren (nach der Weihnachtsfeier 2023 mit viel Alkohol und Fleisch) wollte ich nutzen, um solchen Anfällen vorzubeugen und weiterhin wollte ich ihn als Chance für einen besseren Umgang mit dem eigenen Körper sehen. Erstes Ziel im Jahr 2024 ist es mit bewusster Ernährung (Purin arm ohne das Gefühl der Verzichtes) und Bewegung 15 Kg abzunehmen, d.h. von 95 auf 80kg (da eine drastische Hungerkur im Frühjahr 2023 einen Gichtanfall ausgelöst hat, war Hungern keine Option).

 Gicht ist zu einem wesentlichen Anteil genetisch bedingt aber...

 Der Gicht liegt ein Stoffwechselproblem zugrunde. Die schmerzhafte Erkrankung ist die Folge von zu viel Harnsäure im Blut. Die meisten Gichtbetroffenen zeigen eine erbliche Veranlagung zu einem erhöhten Harnsäurespiegel. Sie bilden im Stoffwechsel überdurchschnittlich viel Harnsäure – oder scheiden in den Nieren zu wenig davon aus.
 Zu den klassischen Auslösern eines häufig nächtlichen Gichtanfalls zählen ein Zechgelage oder ein üppiges Abendessen mit viel Fleisch, Fisch oder Meeresfrüchten. Diese Nahrungsmittel führen dem Körper viele Purine zu, die im Stoffwechsel zu Harnsäure abgebaut und über die Nieren ausgeschieden werden.
 Gleichzeitig schwächt reichlicher Alkoholkonsum die Nieren. Beides treibt den Harnsäurespiegel in die Höhe, und ab einem gewissen Wert beginnt sich die durch die Blutbahnen strömende Harnsäure zu kristallisieren. Die scharfkantigen Harnsäurekristalle lagern sich in Gelenken und Weichteilen ab, wo sie Entzündungen, Schwellungen und heftige Schmerzen verursachen.

 Wenn wir als Auslöser die Ernährung identifizieren heißt es im Umkehrschluss aber auch: wir können es beeinflussen. Ernährung, Bewegung und Körpergewicht sind hier die Schlüsselfaktoren
 Drei von vier Gichtbetroffenen leiden an Fettleibigkeit, Bluthochdruck, abnormen Blutfetten und Störungen des Zuckerstoffwechsels, den klassischen vier Anzeichen des sog. «metabolischen Syndroms». Diesem Syndrom liegen genetische Mutationen zugrunde, aber Fehlernährung und Bewegungsmangel verschlimmern das Gesundheitsrisiko erheblich. Übergewichtige gichtanfällige Personen sollten durch eine Gewichtsabnahme, eine gesunde Ernährung und die Steigerung der körperlichen Fitness Gegensteuer geben.

Wichtige Informationen:

 Atemnot beim binden der Schuhe...

 Es gibt vieles, da können wir wenig oder nichts dagegen oder dafür tun, unser Übergewicht liegt aber allein in unserer Verantwortung, auch wenn wir gerne diese Verantwortung auf andere Faktoren abschieben wollen. Bei den vielen Angboten die zum abnehmen angeboten werden sollte doch für jeden was dabei sein.
Übergewicht ist nicht nur schlecht für Gicht, nein auch viele andere Gesundheitliche Probleme werden durch Übergewicht verstärkt.

Mein Abnehmsysten lautet wie folgt:
1. 16:8 Intervallfasten heißt meine Formel d.h. 16 Std. nichts essen und 8 Std Essen. Dieses 16:8 sollte aber auch nach erreichen des Wunschgewichtes beibehalten werden.
2. So lange wir unser Wunschgewicht nicht erreicht haben, gibt es nur noch zwei Mahlzeiten am Tag, 10:00 Uhr Frühstück und 17:30 Uhr Abendessenaber, aber ohne die obligatorische Tafel Schokolade. Um die Harnsäure im Zaum zu halten gibt es jeden morgen Joghurt mit Sauerkirschen und Honig. Um dem Muskelabbau in der Abnehmphase etwas entgegen zu wirken gibt es zum Frühstück eine Eiweißshake.
3. Besonders beim Abnehmen auf die täglichen Purin-Werte der Mahlzeiten achten, da der Abbau von Körperzellen auch unseren Harnsäurewert erhöht und damit die Gefahr eines Gichtanfalls.
4. Abends satt essen.
5. Eine Stunde Sport am Tag im Schnitt (Radfahren auf dem Hometrainer, Wandern und ein wenig Krafttraining)

Nach dem Erreichen des Wunschgewichtes müssen diese Maßnahmen, in abgespeckter Version, weiter praktiziert werden, es sollte aber keine Strafe sein, sich seinem Körper täglich eine Stunde zu widmen und so reicht es natürlich auch, wenn wir jeden zweiten Tag einen einen etwas längen Spaziergang oder Fahrradtour machen.

Randbemerkung
Es ist wie immer, um so mehr man sich mit einer Sache befasst umso komplizierter wird es und das Internet macht es nicht unbedingt leichter. Jeder muss sich sein eigenes "Wohlfühl-" System zusammenstellen. Vieles widerspricht sich und Begriffe wie Hungerstoffwechsel, Jo-Jo-Effekt usw. sind oftmals irreführend und tragen zur Verwirrung bei. Wichtig ist, dass ich mich gut fühle und wenn dann noch über ein Kilo pro Woche abgenommen wird, gibt einem der Erfolg recht.

Die aufgenommene Harnsäuremenge pro Tag 500 mg und pro Woche 3000 mg nicht überschreiten.

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rheumaliga.ch, Homepage der schweizer Rheumaliga
T-Online, Pizza und andere Mahlzeiten bei Gicht
zentrum-der-gesundheit.de, Harnsäure mit natürlichen Massnahmen senken
stuttgarter-zeitung,de, Abnehmen ohne Muskeln zu verlieren
barmer.de, Hier wird Intervallfasten sehr gut erkärt